Christiane Görner

Ma Rosa's Büchse

Lu Marosa beschreibt Berlin und auch alles Übrige. Literarische Graffitis, eingesprochen von Christiane Görner.

WÜRDE

Berlin, November 2020

Das ereignete sich in der U-Bahn Richtung Wittenau morgens um 8 Uhr. Ich bin nicht sicher, wann und wo genau es begann… vielleicht schon am Kottbusser Tor, wo ich selbst einstieg, eher aber am Moritzplatz. Heinrich-Heine-Straße wird es nicht gewesen sein, sonst scheint mir die Zeitspanne zu kurz bis zum Finale am Alexanderplatz. Weiterlesen...


Kunstprojekt 2020

Juli 2020

Im Lehrplan des Seminars für Waldorf Pädagogik Berlin steht am Ende des ersten Jahres ein vierwöchiges Kunstprojekt. Die Studierenden können zwischen drei Gestaltungsprozessen wählen: Steinhauen, Schauspiel, Eurythmie. Das Kunstprojekt braucht einige Wochen Vorlauf, die Gegebenheiten müssen geschildert und verstanden werden, dann die individuelle Wahl des Projektes, dann die ganze Logistik. Mitte Mai 2020 sollte es beginnen. Mitte April war es mehr als fraglich, ob im gegebenen Rahmen der Prävention - und Sicherheitsverordnungen gegen das Corona Virus eine Realisation möglich ist. Es war im Grunde aussichtslos. Am ehesten wäre noch das Steinhauen denkbar gewesen, aber Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln täglich quer durch Berlin? Schauspieltraining und Eurythmie - ausgeschlossen. Keine Präsenz im Seminar möglich. Völlig verschiedene Voraussetzungen bei den TeilnehmerInnen, erschwerte Kommunikation, allgemeine Verunsicherung. Aber die gesetzlichen Verordnungen änderten sich immer mal wieder, also gaben wir die Hoffnung nicht auf und hielten den Ball in der Luft. Dann haben wir es gewagt, allerdings auf andere Art als bisher.
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BIOGRAFITTI

Kapitel 1: Vorhersehbarkeit

März 2020

Die Creme einer geflochtenen Landschaft ist... Aussaat. Man erinnert sich: Woher kamen die Wenigen? Wer verriet ihnen Falz, Reihe und Spreu? Und wäre es mit etwas mehr zu mehreren womöglich oder mit weniger Selbstzucht zu Rande? Das schmerzt und eben deshalb war es so sehr im Aussichtsreich. Sie ist hier, sie schraffiert. Nicht immer in vollem Ornat, eher selten sogar. Trotzdem fällt was ab. Indigene Kasperpuppen anfangs noch bespielbar, noch nicht in Landschaft verraucht, gesichert im Kanon der Unwiederholbarkeit.
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Litauen - eine Reise vom 28.7. bis 5.8.2015

Februar 2018

Meine erste bewusste Wahrnehmung des Landes Litauen geschah vor ca. 25 Jahren. Der junge Mann stellte sich mit „Ballnus“ vor und ergänzte verschmitzt lächelnd: „Litauischer Landadel“. Für mich hatte das Land Litauen von Anfang an etwas sagenhaft Geheimnisvolles und Dunkles. Gebrochene Strukturen, Brüche in einer schweren Masse durch die hauchfeines Licht schimmert aus verborgenen Tiefen, Holzschnitzereien, eher grob geschnitzt, tiefe Wälder, etwas Scherenschnitthaftes.
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Eine Straße werden

Januar 2018

Eine Straße werden. Hinabgesenkt werden und vertraulich ins Leere tasten wie welkende Tulpen, die zu mehr und mehr Form vertrocknen, hängend verwirbeln, gerinnen; einmalig, inniglich, endgültig, Gegenrichtung durch und durch.
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